von Claudia Stegmann
Letzte Woche habe ich schon einige Yoga-Fragen beantwortet. Diese Woche gibt es noch mehr Antworten.
Wie viele Teilnehmer sind in einem Kurs oder Workshop?
Dafür gibt keine feste Regel und das ist auch von der Größe des Kursraums abhängig.
Es gibt Kurse, bei denen sich die Matten sehr großzügig im Raum verteilen können, aber auch Kurse, die so voll sind, dass die Matten schon nur noch daumenbreit auseinanderliegen.
Im zweiten Fall gilt das Prinzip der Nächstenliebe. 💖 Wir alle teilen die Leidenschaft zum Yoga und sollten so lange es geht zusammenrutschen um so vielen Teilnehmern wie möglich die Chance auf eine Yogastunde zu geben.
Solltest du mal in einen Kurs geraten, der sehr voll ist, dann heißt es Rücksicht nehmen. Besonders bei Balance-Haltungen und Übungen, die über den eigenen Mattenrand hinausgehen. Hier sollte der Nachbar, auch wenn er sehr nah ist, nicht zum Abstützen, Anlehnen, Fuß ablegen oder ähnliches genutzt werden.
Gibt es Dinge, die ich während einer Yoga-Stunde auf keinen Fall tun sollte?
Leider ja und die sind am Anfang gar nicht so selbstverständlich. Aber damit dir die üblichen „Fettnäpfchen“ erspart bleiben, liest du ja diesen Artikel. 😀
Verlass während der Stunde deine Matte und den Raum nur im absoluten Notfall. Das Rausgehen bringt viel Unruhe in den gesamten Kurs. Darum erledige alles „Menschliche“ vor der Stunde.
Konzentriere dich auf dich selbst und verzichte auf eine Kommentierung der Stunde. Ja, manchmal stellen wir Lehrer fragen. Dann ist eine kurze Interaktion schön und gewollt. Aber es ist nicht notwendig JEDE Asana zu kommentieren. Auch Anstrengende nicht. Die anderen spüren das gleiche wie du. 😉
Je nach Anzahl der Teilnehmer und Yogastil kann es sehr warm im Raum werden. Um zu vermeiden, dass jemand in Zugluft steht, sollten die Fenster dennoch nicht während der Stunde geöffnet werden. Ja, ja ich weiß, manchmal hat man dann schon Angst zu ersticken. Aber darum machen wir Yogalehrer immer eine Kerze an. Solange diese brennt, ist es das Zeichen, dass noch ausreichend Sauerstoff im Raum ist. 🤪
Was bedeutet eigentlich Namasté?
Das Wort Namasté kommt aus dem Sanskrit. Sanskrit ist ein Überbegriff für die vielen Variationen des Alt-Indisch. Übersetzt heißt es „Verbeugung zu dir“ und ist in Indien und Teilen Asiens eine weitverbreitete Grußformel und Geste.
Darum traue dich ruhig, wenn du mit Namasté begrüßt oder verabschiedet wirst, die Hände vor dein Herz zu nehmen und dich mit dem Wort "Namasté" kurz zu verneigen, um den Gruß zu erwiedern.
Was mache ich, wenn ich ein "merkwürdiges" Geräusch wahrnehme?
Auf Grund vieler Dehnungen, kombiniert mit Rotationen und anschließender Entspannung der Muskulatur kann es schon mal sein, dass ein Darmwind gut hörbar seinen Weg in den Kursraum findet. Das ist absolut menschlich, was aber kein Freibrief sein soll dich ungeniert gehen zu lassen! ☝️ Vielmehr möchte ich kurz Tipps geben, wie du damit umgehen solltest.
Wenn es dir selbst passiert:
✔️ verhalte dich normal
✔️ mache einfach weiter
❌ kommentiere den kleinen Faux pas nicht
❌ schaue auch nicht vorwurfsvoll zum Nachbarn, um von dir abzulenken
Wenn es einem anderen Kursteilnehmer passiert ist:
✔️ mache ganz normal weiter
❌ schaue nicht suchend im Raum nach der Person, die du für verdächtig hältst
❌ kommentiere es nicht, auch nicht nach der Stunde in der Umkleide
Wichtig hierbei ist auch zu wissen, dass man bei Frauen zwischen den „normalen“ Flatulenzen und dem Flatus vaginalis unterscheiden muss. Ja, du hast richtig gelesen: es gibt sowas wie einen Vaginalpups. Dieser kann bei Umkehrhaltungen wie herabschauender Hund, Handstand & Co. auftreten.
Durch die Umkehrung entsteht ein Unterdruck, der sich hörbar ausgleicht, wenn der Kopf wieder übers Herz kommt. Dieser Flatus ist immer geruchlos.
Werde ich so oft korrigiert, weil ich ständig alles falsch mache?
Nicht unbedingt. Ja, Adjustments sind Korrekturen. Diese bedeuten aber nicht zwangsweise, dass du die Übung falsch machst. Vielmehr kann es auch der Fall sein, dass du die Übung sehr gut machst, der Lehrer aber das Gefühl hat, dass du noch nicht an deinem persönlichen Optimum angekommen bist.
Nehmen wir als Beispiel eine Dehnung: Um einen Muskel oder eine Muskelgruppe zu dehnen muss eine andere arbeiten. Die Muskulatur, die gedehnt werden soll, könnte noch mehr vertragen, aber der Teil, der die Dehnung erzeugen muss ist einfach nicht stark genug. Dann kann externe Unterstützung sehr hilfreich sein.
Was mache ich mit meinen persönlichen Sachen?
In den meisten Studios gibt es „Sammelstellen“ in Form von Garderoben oder Regalen in die du deine Sachen packen kannst. Bitte nutze diese.
In einer vollgestellten Umgebung wirst du niemals einen freien, klaren Kopf bekommen. Zusätzlich wirst du dich über die Sachen ärgern, wenn Übungen kommen, die über den Mattenrand hinausgehen, weil sie dich dann in der Ausführung behindern.
Außerdem ist es für uns Lehrer nicht möglich, in einen vollgestellten Kursraum zu euch zu kommen und euch Hilfestellungen zu geben.
Wie läuft die Ententspannung (Savasana) ab?
Savasana ist eine der schwierigsten Übungen im Yoga. Viele meinen, dass es nur darum geht zu liegen und wieder runterzufahren. Aber so einfach ist das nicht.
Es geht vielmehr darum wirklich einmal still zu sein, körperlich aber auch geistig. Das heißt, dass du für die Dauer der Entspannung ohne jegliche Rührung mit geschlossenen Augen in Rückenlage liegst. Du lässt alles, was ist einfach sein. Wenn dich ein Haar kitzelt, lass es kitzeln. Wenn du merkst, dass die Lage unbequem wird, nimm es an ohne es zu verändern. Und noch viel wichtiger: Gib deinen Gedanken die Chance zur Ruhe zu kommen. Denk also nicht darüber nach, was du nach dem Kurs noch alles erledigen musst, sondern lass alles ziehen und gönn dir diesen einen Moment.
Was gibt es nach der Stunde zu tun?
Deinen Platz im Raum so verlassen, dass der nächsten ihn gern einnimmt. 😊
Wenn du eine Leihmatte nutzt, dann reinige diese, wie es in dem Studio üblich ist.
Nimm alles, was du sonst noch mit in den Raum gebracht hast auch wieder mit nach draußen und lege es an seinen Platz zurück.
Was muss ich nach der Stunde beachten?
Das einfachste ist, wenn du nach der Stunde auf deinen Körper hörst. Wenn du müde bist, ruh dich aus und gönn dir ein bisschen Schlaf. Wenn du hungrig oder durstig bist, dann iss oder trink etwas.
Allerdings ist beim Thema Alkohol Vorsicht geboten. Wie auch nach anderen Sportarten ist nach dem Yoga der Kreislauf angeregt. Das begünstigt die Wirkung des Alkohols.
Wenn ihr noch Fragen habt, die noch immer unbeantwortet sind, schickt sie mir! 😊
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