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Der Mond in unserem Leben und im Yoga

von Claudia Stegmann

Gefühlt steht der Mond oft im Schatten der Sonne. Dabei ist das physikalisch gar nicht möglich. 🤓 Vielleicht sollten wir ihn deswegen auch gedanklich aus diesem Schattendasein befreien!? Besonders jetzt im Frühling freuen wir uns über die ersten sonnigen Tage, weil sie unsere Laune aufhellen und einen positiven Einfluss auf Flora und Fauna haben. Doch was ist mit dem Mond? Welche Dankbarkeit lassen wir ihm zukommen? Mal abgesehen von der Tatsache, wie dunkel unsere Nächte wären, wenn er uns nicht sein Licht schenken würde, hat er doch noch so viel mehr Einfluss auf unser Leben.

Der Mond in unserem Leben

Viele Menschen schreiben dem Mond eine große Bedeutung für das tägliche Leben zu. Die jeweiligen Mondphasen einen sollen Einfluss auf alle denkbaren Lebensbereiche wie z.B. Schlaf, psychische Zustände, Erfolgsaussichten bei Operationen und auch Haarschnitte sowie Haushaltstätigkeiten und vieles mehr haben. Eine wissenschaftliche Erklärung dafür gibt es jedoch nicht.

Wissenschaftlich nachgewiesen ist jedoch der Einfluss des Mondes auf die Gezeiten und das Verhalten von Zugvögeln und Insekten. Sie nutzen die Bewegung des Mondes und die damit verbundenen Informationen zu den Himmelsrichtungen für ihre Navigation.

Der Mond im Yoga

Ardha Chandrasana

Die Sanskrit-Bezeichnung für diese Übung lautet Ardha Chandrasana und besteht aus 3 Teilen:

  • Ardha = halb
  • Chandra = Mond
  • Asana = Haltung

Wie der Name schon sagt, symbolisiert sie den Halbmond. Ich ahne schon, dass jetzt einige von euch fragend die Augenbraue heben. 🤨 Es ist kein stehender Mond wie wir ihn kennen, sondern eher liegend, fast schon umgefallen.

Es gibt verschiedene Variationen dieser Asana. Aber egal, ob die "klassische", die gedrehte oder auch die gebundene Variante, die Wirkungen sind bei allen ähnlich und werden nur einzeln verstärkt. Alle gemein ist, dass sie

  • Stabilität, Gleichgewicht und Koordination fördern
  • die Beinmuskulatur kräftigen
  • Hüfte, Brustkorb und Schultern öffnen

Allen Asanas, die unseren Brustkorb öffnen wird auch nachgesagt, dass sie unseren Geist für Neues öffnen. Man könnte also sagen Ardha Chandrasana hat auf Körper und Geist fast schon eine ähnlich starke und wegweisende Wirkung, wie der Mond am Himmel auf die Meere und die Zugvögel.

Der Mondgruß - Chandra Namaskar

Der Mondgruß bildet in jeglicher Hinsicht das komplette Gegenstück zum Sonnengruß:

Sonnengruß

  • Ehrung der Sonne
  • steht für die männliche Kraft
  • meist morgens geübt, um Körper zu aktivieren
  • wirkt belebend, kräftigend und nach außengerichtet

Mondgruß

  • Ehrung des Mondes
  • steht für die weibliche Kraft
  • meist abends geübt, um zur Ruhe zu kommen
  • wirkt ausgleichend, dehnend und nach innen gerichtet

Je nach Stilrichtung gibt es verschiedene Übungsrituale und auch die Abfolge kann leicht variieren. In manchen Richtungen wird der Mondgruß beispielsweise nur zu Neu- & Vollmond praktiziert. Andere Philosophien verfolgen den Ansatz, dass er genau 4x wiederholt werden muss, für jede der 4 Jahreszeiten.

Aber die Grundlage ist in allen Stilen gleich. Schaut man sich diese genau an, sieht man, dass der Mondgruß einen ähnlichen Verlauf nimmt, wie die Phasen des Mondes:

Chandra Namaskar - Mondgruß

Wer schon einmal den Mondgruß geübt hat, wird sicher festgestellt haben, dass er körperlich nicht ganz so fordernd ist wie der Sonnengruß. Das passt auch zu den physischen und psychischen Wirkungen, die ihm unabhängig vom Yogastil nachgesagt werden:

  • inneren Frieden, Ruhe und Ausgleich zu schaffen
  • das Bewusstsein stärken
  • Dehnung der Muskulatur
  • Balance und Konzentration stärken
  • beruhigende Wirkung auf Körper und Geist, die die physische und pyschische Stabilität fördern

Der Mond am Himmel gleicht also das Wasser im Meer während der Gezeiten aus. Den Zugvögeln gibt es die Impulse und die Richtungen vor um loszuziehen. Damit ist es dem Ausgleich und der Bewusstseinsstärkung, die der Mondgruß auf uns Yogis haben kann doch schon wieder sehr ähnlich!? 😉

Vielleicht gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis für den Einfluss des Mondes auf den menschenlichen Organismus. Doch die Oberfläche unserer Erde besteht zum Großteil aus Wasser, das durch den Mond beeinflusst wird, warum dann nicht vielleicht auch unser Körper, der ebenfalls bis zu 65% aus Wasser besteht?

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