von Claudia Stegmann
Wer schon einmal Yoga gemacht oder einen Anfängerkurs besucht hat, wird sicher schon Kontakt zu dem einen oder anderen Hilfsmittel gehabt haben. Aber, seit wann und warum kommen im Yoga eigentlich Gurte, Klötze & Co. zum Einsatz? Diese oft hoffnungschenke Unterstützung verdanken wir in erster Linie einem Mann: B.K.S. Iyengar. Doch wer war das überhaupt? Ich möchte den heutigen 5. Todestag dieses besonderen Yogis nutzen, um einen kurzen Abriss über das bewegte aber auch beeindruckende Leben dieses starken Gurus zu geben.
Kindheit
B. K. S. Iyengar kam am 14.12.1918 in Bellur (Indien) als schwaches, kränkliches Kind auf die Welt. Die meist abgekürzten Buchstaben stehen übrigens für den klangvollen Namen Bellur Krishnamachar Sundararaja. Obwohl er in die oberste hinduistische Kaste hineingeboren wurde, wuchs Iyengar in Armut auf. Unterernährung als auch Krankheiten wie Malaria, Tuberkulose und Typhus zeichneten den schwachen Jungen.
Jugend
Mit 15 Jahren wurde er Schüler seines Schwagers, dem bekannten Yogalehrer T. Krishnamacharya. Auf Grund seines schwachen körperlichen Zustandes, fielen Iyengar die Asanas schwerer als vielen anderen Schülern. Allerdings unterrichtete sein Guru ihn mit einer hohen Erwartungshaltung an Disziplin. Um Enttäuschung zu vermeiden nutze Iyengar diesen Ansporn zu harter Arbeit, die belohnt wurde. Sein Gesundheitszustand verbessere sich deutlich. Er erlernte nicht nur die gängigen Asanas, sondern auch die für Fortgeschrittene. Damit gelang es ihm sogar seinen Guru zu überraschen. 😉
Iyengar der große Guru
Mit 18 Jahren unterrichtete Iyengar seine erste Yogaklasse. Durch präzise Beobachtungen seiner Schüler und intensives Selbststudium entwickelte er einen völlig neuen und für die damalige Zeit unorthodoxen Yogastil. Die Wirkung davon sprach sich schnell herum. Dieser Ruf zog immer mehr Menschen an, die von seinem Wissen profitieren wollten. Um allen, auch Teilnehmern mit körperlichen Einschränkungen, gerecht zu werden, begann Iyengar Hilfsmittel wir Seile, Gurte, Klötze, Nackenrollen usw. in seinem Unterricht einzusetzen.
Im Laufe der Jahre gehörten immer mehr einflussreiche Personen wie indische Adlige sowie Promis aus Sport und Unterhaltung zu seinen Schülern. Mit ihrer Unterstützung bekam er auch Lehraufträge in London, Paris, der Schweiz und vielen anderen Ländern.
1966 erschien sein erstes Buch Light on Yoga, welches ein internationaler Bestseller und in 17 Sprachen übersetzt wurde. Im Jahr 1975 eröffnete Iyengar sein eigenes Yoga-Institut in Pune, dass auch heute noch existiert und von einer seiner Töchter und seinem Sohn geleitet wird.
Für mich gehört Iyengar zu den größten Gurus überhaupt. Er hat mit Mut und Ideenreichtum den Yoga verändert und für das Wohl seiner Schüler weiterentwickelt. Auch ich setze in meinen Stunden häufig Hilfsmittel ein, weil ich für und mit jedem meiner Teilnehmer die maximale Wirkung der Asanas erzielen möchte. Darum danke ich diesem großen Yogi sehr 🙏🏻 , denn ich beobachte immer wieder, wie effizient dieser Stil ist.
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